SM-Verhaltensweisen Üblicherweise genießen
SM-Anhänger eine Kombination aus physischer und psychischer Stimulation,
doch haben manche ziemlich genaue Vorstellungen davon, welche Praktiken
sie wünschen.
Diese Präferenzen können so spezifisch sein wie z.B. von einer
bestimmten Frau mit einer Peitsche geschlagen zu werden, während sie
besänftigende Worte spricht.
Unter den folgenden Praktiken finden sich
solche, die vielen SM-Anhängern gemeinsam sind, aber
nicht alle SM-Anhänger
genießen irgendeine oder alle dieser Praktiken.
Gleichermaßen bedeutet Beteiligung nicht
automatisch, dass eine Person in SM involviert ist.
Physische Praktiken
Die physischen Praktiken
schließen Fesseln, körperliche Disziplinierung, intensive
Stimulation, Sinnesentzug,
und Veränderungen am Körper ein. Diese
Kategorien sind nicht als
gegenseitig ausschließlich zu verstehen.
(…Es gibt
einige Hinweise auf durch zufällige Umstände entstehende Probleme.
Beispielsweise
zog sich
eine Frau eine Infektion zu, nachdem sie sich eine Brustwarze hatte piercen
lassen.
Sie hatte sich darum bemüht, das Piercing unter sterilen Bedingungen durch
ausgebildetes
Personal
vornehmen zu lassen; dennoch kam es zu einer Infektion. Da die Infektion
weder
beabsichtigt noch durch Fahrlässigkeit verursacht war, muss sie als zufällig
angesehen
werden.
Es sollte angemerkt werden, dass mit den meisten sportlichen (und sexuellen)
Aktivitäten
zufällige Verletzungen assoziiert sind...)
Fesseln reicht von Niederhalten oder Fesseln in einer Art, dass der/die
Betreffende
tatsächlich entkommen
könnte, bis hin zu Einschränkungen, die eine Person
völlig unbeweglich machen.
Diese Kategorie umfasst außerdem die teilweise
Immobilisierung durch den
Gebrauch von Handschellen, Leinen, einschränkender Kleidung (Korsetts usw.).
Körperliche Disziplinierung reicht vom Schlagen mit der bloßen Hand über
Peitschen bis hin zu Schlägen
mit dem Rohrstock. Es kann sein, dass als
Folge keinerlei Spuren
verbleiben, oder nur eine Rötung, die nach einigen
Stunden vergeht, oder aber
umfangreiche Blutergüsse, Striemen oder andere
Verletzungen, die mehrere
Tage oder Wochen sichtbar sind. Oftmals erkennt
der Empfänger dieser Schläge
nicht, welcher Grad von Gewebeschädigung
zugefügt wurde; ebenso
wenig steht die Intensität der erfahrenen Schmerzen
in Relation zu der
zugefügten Gewebeschädigung.
Intensive Stimulation schließt Kratzen, Beißen, Eis, heißes Wasser, usw.
ein;
hierbei handelt es sich um
Aktivitäten, die starke Empfindungen mit wenig
oder gar keinen Gewebeschädigungen
erzeugen.
Die Variationsbreite
dieses Verhaltens umfasst üblicherweise
Dauer oder Art. Jemandes Rücken einige
Male zu kratzen kann sehr
angenehm sein; jemandes Rücken eine Stunde
lang zu kratzen kann sehr
schmerzhaft sein.
Ebenfalls in dieser
Kategorie enthalten sind Mechanismen zur Empfindungssteigerung (z.B. sind Schläge
mit der Hand auf nasser Haut intensiver, als solche auf trockener Haut).
Sinnesentzug
kann zudem Empfindungen
steigern wie auch Gefühle der Verletzlichkeit
intensivieren. Der Träger
einer Augenbinde weiß nicht, wann oder wo
der nächste Schlag
erfolgt.
Nicht auf den Schlag
vorbereitet zu sein kann die Empfindungen steigern und der Empfänger
konzentriert sich ohne Ablenkungen auf sie.
Weitere Beispiele für Sinnesentzug
sind Masken, Ohrenstöpsel, Knebel usw. Veränderungen des Körpers umfassen Tätowierung,
Piercing, Ritzen/Cutting, Brandmarken/Branding, Verbrennungen bzw. gerne Wachs
mit Paraffin(ohne Spuren) usw.
Während viele dieser Änderungen
dauerhaft sein sollen, sind sie es oftmals doch nicht.
Dieses Verhalten kann als Beweis
einer Hingabe an SM, als Verschönerung oder als sensorische Steigerung
angesehen werden (Moser@.al. [22] ).
Psychische Empfindungen
Psychischer Schmerz wird durch Gefühle der
Erniedrigung, Degradierung,
Ungewissheit, Besorgnis,
Machtlosigkeit, Sorge und Furcht hervorgerufen.
In der SM-Subkultur ist
der am häufigste psychische Schmerz die Erniedrigung,
aber es gibt allgemein
erniedrigendes Verhalten.
Diese Empfindungen können
durch verbale Äußerungen oder Handlungen erzeugt werden.
Der devote Sub wird verbal
zurechtgewiesen (z.B.”Was bist du für ein jämmerlicher Sklave!”),
Dominante akrive Personen
verlangen niedrige oder peinliche Handlungen (z.B. die Toilette putzen oder die
Füße des Dominanten küssen), oder ihn in einer verletzlichen Situation allein
lassen (z.B. ohne Geld, Schlüssel, oder Ausweis) usw.
SM-Anhänger berichten oftmals, dass
es die einvernehmliche Übertragung
von Macht ist, die
erotisch auf sie wirkt, und dass der Schmerz lediglich ein
Mittel
ist, diese Machtübertragung zu verwirklichen.
Überarbeitet von Lady Alina
aus dem
Auszug: Psychologie der SM – Welt: www.datenschlag.org/txt/pdf/moser.pdf
Auszug: Psychologie der SM – Welt: www.datenschlag.org/txt/pdf/moser.pdf
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