Montag, 25. November 2013

Psychlogie des SM - Verhalten - Allgemein



SM-Verhaltensweisen                                                              Üblicherweise genießen SM-Anhänger eine Kombination aus physischer und psychischer Stimulation, doch haben manche ziemlich genaue Vorstellungen davon, welche Praktiken sie wünschen. 
Diese Präferenzen können so spezifisch sein wie z.B. von einer bestimmten Frau mit einer Peitsche geschlagen zu werden, während sie besänftigende Worte spricht. 

Unter den folgenden Praktiken finden sich solche, die vielen SM-Anhängern gemeinsam sind, aber
nicht alle SM-Anhänger genießen irgendeine oder alle dieser Praktiken. 
Gleichermaßen bedeutet Beteiligung nicht automatisch, dass eine Person in SM involviert ist.

 
Physische Praktiken
Die physischen Praktiken schließen Fesseln, körperliche Disziplinierung, intensive
Stimulation, Sinnesentzug, und Veränderungen am Körper ein. Diese
Kategorien sind nicht als gegenseitig ausschließlich zu verstehen. 
(…Es gibt einige Hinweise auf durch zufällige Umstände entstehende Probleme. Beispielsweise
zog sich eine Frau eine Infektion zu, nachdem sie sich eine Brustwarze hatte piercen
lassen. Sie hatte sich darum bemüht, das Piercing unter sterilen Bedingungen durch ausgebildetes
Personal vornehmen zu lassen; dennoch kam es zu einer Infektion. Da die Infektion
weder beabsichtigt noch durch Fahrlässigkeit verursacht war, muss sie als zufällig angesehen
werden. Es sollte angemerkt werden, dass mit den meisten sportlichen (und sexuellen)
Aktivitäten zufällige Verletzungen assoziiert sind...)

Fesseln reicht von Niederhalten oder Fesseln in einer Art, dass der/die Betreffende
tatsächlich entkommen könnte, bis hin zu Einschränkungen, die eine Person
völlig unbeweglich machen. Diese Kategorie umfasst außerdem die teilweise
Immobilisierung durch den Gebrauch von Handschellen, Leinen, einschränkender Kleidung (Korsetts usw.).

Körperliche Disziplinierung reicht vom Schlagen mit der bloßen Hand über
Peitschen bis hin zu Schlägen mit dem Rohrstock. Es kann sein, dass als
Folge keinerlei Spuren verbleiben, oder nur eine Rötung, die nach einigen
Stunden vergeht, oder aber umfangreiche Blutergüsse, Striemen oder andere
Verletzungen, die mehrere Tage oder Wochen sichtbar sind. Oftmals erkennt
der Empfänger dieser Schläge nicht, welcher Grad von Gewebeschädigung
zugefügt wurde; ebenso wenig steht die Intensität der erfahrenen Schmerzen
in Relation zu der zugefügten Gewebeschädigung.

Intensive Stimulation schließt Kratzen, Beißen, Eis, heißes Wasser, usw. ein;
hierbei handelt es sich um Aktivitäten, die starke Empfindungen mit wenig
oder gar keinen Gewebeschädigungen erzeugen.  
Die Variationsbreite dieses Verhaltens umfasst  üblicherweise Dauer oder Art. Jemandes Rücken einige
Male zu kratzen kann sehr angenehm sein; jemandes Rücken eine Stunde
lang zu kratzen kann sehr schmerzhaft sein.
Ebenfalls in dieser Kategorie enthalten sind Mechanismen zur Empfindungssteigerung (z.B. sind Schläge mit der Hand auf nasser Haut intensiver, als solche auf trockener Haut).

Sinnesentzug
kann zudem Empfindungen steigern wie auch Gefühle der Verletzlichkeit
intensivieren. Der Träger einer Augenbinde weiß nicht, wann oder wo
der nächste Schlag erfolgt.
Nicht auf den Schlag vorbereitet zu sein kann die Empfindungen steigern und der Empfänger konzentriert sich ohne Ablenkungen auf sie.
Weitere Beispiele für Sinnesentzug sind Masken, Ohrenstöpsel, Knebel usw. Veränderungen des Körpers umfassen Tätowierung, Piercing, Ritzen/Cutting, Brandmarken/Branding, Verbrennungen bzw. gerne Wachs mit Paraffin(ohne Spuren) usw.
Während viele dieser Änderungen dauerhaft sein sollen, sind sie es oftmals doch nicht.
Dieses Verhalten kann als Beweis einer Hingabe an SM, als Verschönerung oder als sensorische Steigerung angesehen werden (Moser@.al. [22] ).

Psychische Empfindungen
Psychischer Schmerz wird durch Gefühle der Erniedrigung, Degradierung,
Ungewissheit, Besorgnis, Machtlosigkeit, Sorge und Furcht hervorgerufen.
In der SM-Subkultur ist der am häufigste psychische Schmerz die Erniedrigung,
aber es gibt allgemein erniedrigendes Verhalten.
Diese Empfindungen können durch verbale Äußerungen oder Handlungen erzeugt werden.
Der devote Sub wird verbal zurechtgewiesen (z.B.”Was bist du für ein jämmerlicher Sklave!”),
Dominante akrive Personen verlangen niedrige oder peinliche Handlungen (z.B. die Toilette putzen oder die Füße des Dominanten küssen), oder ihn in einer verletzlichen Situation allein lassen (z.B. ohne Geld, Schlüssel, oder Ausweis) usw.

SM-Anhänger berichten oftmals, dass es die einvernehmliche Übertragung
von Macht ist, die erotisch auf sie wirkt, und dass der Schmerz lediglich ein
Mittel ist, diese Machtübertragung zu verwirklichen.

Überarbeitet von Lady Alina
aus dem
Auszug: Psychologie der SM – Welt: www.datenschlag.org/txt/pdf/moser.pdf

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